| Schulchronik - 100 Jahre Hilfsschule
Dieses Jubiläum haben wir am 29. April 2004 feierlich begangen. Wir, das sind die Schüler,Eltern und Mitarbeiter des staatlich Förderzentrums “ Friedrich Fröbel“ in Greiz. Seit eh und gibt es Kinder , denen das Lernen aus unterschiedlich Gründen schwerer fällt und seit 100 Jahren gibt es in Greiz Menschen , die sich in besonderer Weiße diesen Kindern und Jungendliche widmen , ihnen versuchen Hilfe beim Lernen zu geben.
Für die besondere Art der Schule gab es in den vergangenen hundert Jahren die Unterschiedlichsten Bezeichnungen, von denen die heutige wohl am treffendsten das Grundanliegen der Bildungseinrichtung wiedergibt. Förderung aller Schüler und Bildungsgleichheit für alle war wohl der Beweggrund dafür, dass Robert Dinsch im April 1904 erstmalig an der Städtischen Bürgerschule in Greiz eine Klasse mit acht Jungen und acht Mädchen führte, die offensichtlich den allgemein vorherrschenden Lernbedingungen nicht gewachsen waren. “ Anschauungsunterricht,“ “Arbeitserledigung“ und “ Handfertigkeitsunterricht“ waren vorrangige Bestandteile der Unterrichtsweise des Robert Dinsch . Seit dieser Zeit hat sich die Förderpädagogik weiter entwickelt. Der Qualifizierung der Pädagogen und der Verbesserung der Lern- und Lehrmittel wurde immer mehr Bedeutung beigemessen.
Der Grundgedanke aber blieb: Kinder, die auf besonders anschauliche Weise lernen, zu berücksichtigen, ihre Probleme zu mindern und Ihre Begabungen zu fördern mit dem Ziel der Anerkennung und der Soziale und beruflichen Integration in der menschlichen Gemeinschaft. In verschiedenen Greizer Schulen , so z.b. in der Marienstraße( heutige Goetheschule), in der Heinrich-Fritz-Straße (heutige Lessingschule) Oder in der Pohlitzer Straße(heute: Haus 2 des Gymnasiums) War die Schule untergebracht ,bevor sie 1956 in dem Gebäude Am Hainberg 1 (heutige Volkshochschule) bis 1992 eine feste eigenständige Bleibe fand. (ehemalige Glockenschule, Werner-Seelenbinder-Oberschule) und in der Pohlitzer Straße wurde notwendig, da nach der Wende die Schülerzahlen Zahlreiche Projekte und ein Klassenzimmer im Freien sind nur wenige
Trotzdem ist schon wieder ein neuer Schulstandort im Gespräch , da immer noch Raumnot herrscht und die Ausstattung nicht mehr den modernen Anforderungen an ein Förderzentrum entspricht . Man darf gespannt sein wo das Förderzentrum seinen 105. Geburtstag begeht .In Greiz ist unsere Schule unter dem Namen Fröbelschule bekannt . Den Namen Friedrich Fröbels trägt sie seit 1932. Warum man ihr in einer zeit , die auch in Greiz von der bevorstehenden Politik des Nationalsozialismus gekennzeichnet war ,den Namen dieses seiner Zeit überlegenen Mannes verlieh , kann man nur vermuten .Fröbel lebte im 19 Jahrhundert ,dem Zeitalter der Industriealisierung . Menschlichkeit und Kinderliebe waren es wohl , die ihn veranlassten gegen bestehende Engstirnigkeit und Beschränkung für seine Idee vom Kindergarten einzutreten und zu Erkenntnissen kommen ließen ,die für die Kindererziehung noch heute Leitbild sind und an deren Umsetzung noch heute gearbeitet wird .Sicher war es eine Verpflichtung der Greizer ,sich auch in den Zeiten von Diktaturen für besonders hilfebedürftige Kinder einzusetzen und ihnen einen Platz einzuräumen, an dem sie auf individuelle Weise lernen können . Und so hatte sie auch in dieser Zeit Bestand . Von den Grenzen und Möglichkeiten der Greizer Hilfsschule in den Zeiten der DDR können unzählige Schüler, Lehrer und Schülereltern berichten. Zu den vorteilen zählte auf alle Fälle die Tatsache, dass seit 1964 jeder Schulabgänger einen Lehrvertrag bekam und seinen Platz in der Arbeitswelt einnahm. Schülern, die einmal die Hilfsschule besuchten, war der Übergang zur nächsthöheren Bildungseinrichtung verwehrt, da sich die Schulearten im Bildungsumfang gravierend unterschieden. Dieser Einengung von Bildungschancen wurden nach der Wende gesetzlich begegnet. Der abgrenzenden Hilfsschule steht nun eine Schule gegenüber, in der Schüler nur solange Förderung in besonderer Weise erfahren, wie es notwendig ist. Am Förderzentrum lernen deshalb Kinder und Jugendliche, die besonders im Bereich des Lernens, aber auch des Verhaltens oder in ihrer Emotionalität Hilfe und Zuwendung benötigen. In verschiedenen Bildungsgängen ist der Abschluss am Förderzentrum möglich.
Der erfolgreichen Abschluss der Lernförderzugs schließ sich das berufsvorbereitende Jahre in der kommunalen Berufsschule an. Ab dem Schuljahr 2004/05 kann in einem Zusätzlichen 10. Schuljahr ein dem Hauptschulabschluss entsprechender bildungsgrad Auch am Förderzentrum erreicht werden. Schüler, die im Regelschulzweig nach dem Lehrplan der Regelschule unterrichtet werden, meist den Hauptschulabschluss oder den qualifizierenden Hauptschulabschluss. Eine besonders große Rolle spielt der lebenspraktische Bereich und die Berufsvorbereitung ab Klasse 7. In dem über mehrere Jahre andauernden Projekt “ Schule, und Wirtschaft “konnten wir. Mit der TWG ( Thüringen Wirtschaftsförderungsgesellschaft) einen verlässlichen Und engagierten Partner in Sachen Berufsvorbereitung für unsere Schüler finden.
Die Schüler, Eltern und alle Mitarbeiter des Staatlichen Förderzentrum “Friedrich Fröbel“ in Greiz.
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